Watt willst du mehr - Die PS-stärksten Elektroautos 2025
E-Mobilität in Österreich – News, Tests & Trends

Watt willst du mehr?

Von Rimac über Tesla bis Lucid: Entdecke die PS-stärksten Elektroautos 2025 – technische Daten, Beschleunigungswerte und Markttrends im Überblick.

Die faszinierende Entwicklung zu PS-starken Elektrofahrzeugen

Von der bescheidenen elektrischen Kutsche zum Supersportwagen mit über 1.000 PS – die Geschichte der Elektromobilität ist geprägt von beeindruckenden technologischen Sprüngen, Rückschlägen und einem triumphalen Comeback. Besonders in den letzten Jahren haben PS-starke Elektrofahrzeuge die Autowelt revolutioniert und bewiesen, dass „elektrisch“ keinesfalls gleichbedeutend mit „langweilig“ sein muss. Im Gegenteil: Die PS-stärksten Elektroautos 2025 definieren Performance völlig neu – sie katapultieren sich mit aberwitziger Beschleunigung auf die Pole Position und lassen ihre Verbrenner-Konkurrenten regelmäßig im Schatten stehen.

Die unterschätzte Historie: Als das Elektroauto den Verbrenner übertraf

Überraschend für viele: Das Elektroauto ist keine Erfindung unserer Zeit. Bereits im 19. Jahrhundert – lange vor der Dominanz des Verbrennungsmotors – waren Elektrofahrzeuge auf den Straßen unterwegs. Die ersten Elektrofahrzeuge wurden in den 1830er Jahren entwickelt, wobei der Franzose Gustave Trouvé 1881 das erste straßentaugliche Elektrofahrzeug präsentierte – ein Dreirad, das immerhin 12 km/h erreichte.

Das erste vierrädrige Elektroauto wurde 1888 vom deutschen Maschinenfabrikanten Andreas Flocken gebaut. Diese frühen E-Fahrzeuge waren ihren Verbrennungsmotor-Konkurrenten in vielerlei Hinsicht überlegen: Sie waren leiser, zuverlässiger und mussten nicht mühsam angekurbelt werden.

Um 1900 war das Elektroauto sogar führend: In den USA waren rund 38 Prozent aller Autos elektrisch angetrieben, während nur 22 Prozent mit Benzin fuhren. Ein Meilenstein der damaligen Zeit: Der elektrische Rennwagen „La Jamais Contente“ des Belgiers Camille Jenatzy durchbrach 1899 als erstes Fahrzeug überhaupt die 100-km/h-Marke.

Selbst Ferdinand Porsche, heute bekannt für leistungsstarke Sportwagen mit Verbrennungsmotor, begann seine Karriere mit der Entwicklung eines Elektroautos – dem Lohner-Porsche von 1899, einem der ersten Fahrzeuge mit Radnabenmotoren.

Doch die Geschichte nahm eine unerwartete Wendung: Mit der Einführung der Fließbandproduktion für Benzinautos, dem elektrischen Anlasser für Verbrennungsmotoren und der besseren Verfügbarkeit von günstigem Benzin wurden Elektrofahrzeuge ab 1920 zunehmend an den Rand gedrängt. Für fast ein Jahrhundert führten sie ein Nischendasein.

Renaissance der Elektromobilität: Der Weg zur modernen Performance

Erst die Ölkrisen der 1970er Jahre und das wachsende Umweltbewusstsein in den 1990er Jahren ließen das Interesse an Elektrofahrzeugen wieder aufleben. Doch den entscheidenden Wendepunkt brachte Tesla mit dem 2008 eingeführten Roadster, der erstmals bewies, dass Elektroautos auch schnell und begehrenswert sein können.

Seitdem hat sich ein regelrechter Wettlauf um die leistungsstärksten Elektrofahrzeuge entwickelt. Nicht mehr die Effizienz allein steht im Mittelpunkt, sondern auch atemberaubende Beschleunigungswerte und höchste Leistungsdaten.

PS-Giganten: Die leistungsstärksten Stromer auf dem Markt

Heute definieren viele Automobilhersteller die Grenzen des technisch Machbaren neu. An der Spitze der Leistungspyramide stehen derzeit:

Rimac Nevera R (Kroatien)

Mit beeindruckenden 2.136 PS aus vier Elektromotoren ist der im August 2024 vorgestellte Nevera R aktuell das leistungsstärkste Serienelektrofahrzeug der Welt. Seine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 1,8 Sekunden, 0-200 km/h in 4,5 Sekunden und 0-300 km/h in nur 8,7 Sekunden setzt neue Maßstäbe. Neben der Leistungssteigerung gegenüber dem Basis-Nevera (1.914 PS) verfügt er über einen feststehenden Heckflügel, optimiertes Thermomanagement, verbesserte Aerodynamik und spezielle Cup-2-Reifen von Michelin. Mit einem Preis von rund 2,3 Millionen Euro und einer limitierten Auflage von nur 40 Exemplaren bleibt er ein exklusives Spielzeug für wenige.

Tesla Model S Plaid (USA)

Mit „nur“ 1.020 PS ist das Tesla Model S Plaid zwar nicht das leistungsstärkste Elektroauto, doch mit seiner Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 2,1 Sekunden bei einem vergleichsweise „günstigen“ Preis von rund 140.000 Euro bietet es ein außergewöhnliches Preis-Leistungs-Verhältnis.

Lucid Air Grand Touring Performance (USA)

Mit 783 kW (1.065 PS) und einer rekordverdächtigen WLTP-Reichweite von bis zu 960 Kilometern vereint der Lucid Air Grand Touring Performance Hochleistung mit Alltagstauglichkeit. Die luxuriöse Elektrolimousine wurde unter der Leitung des ehemaligen Tesla-Ingenieurs Peter Rawlinson entwickelt.

Porsche Taycan Turbo GT (Deutschland)

Der leistungsstärkste Porsche Taycan bietet mit bis zu 1.034 PS im Overboost-Modus beeindruckende Performance. Mit der Weissach-Ausstattung beschleunigt er in nur 2,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Der Taycan hat bereits zweimal den Rundenrekord für Elektrofahrzeuge auf der Nürburgring-Nordschleife gebrochen.

Lotus Emeya (Großbritannien)

Der neue Elektro-GT von Lotus kommt mit bis zu 905 PS und 985 Nm Drehmoment auf den Markt. Mit einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 2,8 Sekunden gehört er zu den schnellsten Elektro-GTs weltweit.

Pininfarina Battista (Italien)

Mit technischer Unterstützung von Rimac bringt Pininfarina den Battista mit 1.900 PS und 2.300 Nm Drehmoment auf die Straße. Damit ist er das leistungsstärkste italienische Auto mit Straßenzulassung und beschleunigt in weniger als 2 Sekunden auf 100 km/h.

Der Taycan-Effekt: Porsches Elektro-Ikone im Detail

Als erstes reines Elektrofahrzeug von Porsche hat der Taycan seit seiner Einführung 2019 die Messlatte für sportliche Elektromobilität hochgelegt. Mit einem beeindruckenden cw-Wert von 0,22 und innovativer 800-Volt-Technik bietet er nicht nur beeindruckende Fahrleistungen, sondern auch schnelle Ladezeiten.

Die aktuelle Taycan-Familie umfasst sage und schreibe 16 verschiedene Versionen in drei Karosserievarianten (Taycan, Taycan Cross Turismo und Taycan Sport Turismo) mit Leistungen von 300 bis 760 kW. Der Taycan Turbo GT, das neue Spitzenmodell, glänzt mit folgenden Werten:

  • Leistung: Bis zu 1.034 PS (im Overboost-Modus)
  • Drehmoment: 1.340 Nm
  • Beschleunigung 0-100 km/h: 2,3 Sekunden (mit Weissach-Paket)
  • Beschleunigung 0-200 km/h: 6,4 Sekunden
  • Höchstgeschwindigkeit: 290 km/h
  • 80-120 km/h: 1,1 Sekunden

Nach dem Facelift Anfang 2024 wurde der Taycan mit einer größeren Batterie (105 kWh brutto), verbesserter Ladeleistung (bis zu 320 kW) und einer beeindruckenden Rekuperationsleistung von bis zu 400 kW ausgestattet. Im ADAC Ecotest erreicht der Taycan eine Reichweite von 570 Kilometern bei einem Durchschnittsverbrauch von etwa 20 kWh pro 100 Kilometer.

Der österreichische Markt: Aktueller Stand und Trends

In Österreich hat sich die Elektromobilität in den letzten Jahren stark entwickelt. Mit Ende März 2025 sind in Österreich 214.524 rein elektrische PKWs zugelassen. Die Zahl der öffentlichen Ladepunkte ist auf rund 26.838 angestiegen, womit Österreich im europäischen Vergleich gut dasteht.

Leistungsstarke Elektrofahrzeuge wie der Porsche Taycan sind zwar nicht die meistverkauften E-Autos in Österreich – diese Position hält der Tesla Model Y – doch sie spielen eine wichtige Rolle als Technologieträger und Imagefahrzeuge. Sie zeigen, was mit elektrischen Antrieben möglich ist und helfen, Vorbehalte gegenüber der E-Mobilität abzubauen.

Aktuelle Situation zur E-Mobilitätsförderung in Österreich

Die staatliche Förderung für Elektrofahrzeuge ist in Österreich derzeit ausgeschöpft.

Budget ausgeschöpft

Die zur Verfügung stehenden Förderungsmittel für Elektroautos und Ladeinfrastruktur wurden ausgeschöpft. Im Moment steht noch nicht zur Gänze fest, ob im Jahr 2025 Elektromobilität in Österreich staatlich gefördert wird.

Keine neuen Registrierungen möglich

Das Förderungsprogramm „E-Mobilität 2024″ wurde wegen ausgeschöpften Budgets vorzeitig beendet. Registrierungen sind nicht mehr möglich.

Bereits registrierte Anträge

Anträge für bereits registrierte Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur können nach wie vor gestellt werden.

Gründe für die Einstellung

Die Nachfrage nach Förderungen hatte sich in den letzten Jahren erheblich erhöht. Während 2020 nur rund 9.000 Elektrofahrzeuge gefördert wurden, waren es 2024 bereits 18.000 – eine Verdopplung innerhalb von vier Jahren.

Herausforderungen: Zwischen Leistung und Reichweite

Die Entwicklung hochleistungsfähiger Elektrofahrzeuge bringt spezifische Herausforderungen mit sich. Die größte davon ist das Spannungsfeld zwischen Leistung und Reichweite:

  1. Batteriegewicht: Leistungsstarke Elektroautos benötigen große Batterien, die das Fahrzeuggewicht erhöhen. Ingenieure stehen vor der Herausforderung, die richtige Balance zwischen Leistung, Reichweite und Gewicht zu finden.
  2. Thermomanagement: Die Leistungsabgabe von Hochleistungs-Elektromotoren erzeugt viel Wärme. Effektive Kühlsysteme sind entscheidend, um die volle Leistung auch bei längerer Beanspruchung abrufen zu können.
  3. Ladeleistung: Mit wachsender Batteriegröße steigt der Bedarf an schneller Ladeinfrastruktur. Die 800-Volt-Technologie, wie sie im Porsche Taycan oder Lucid Air zum Einsatz kommt, ermöglicht Ladeleistungen von über 300 kW.
  4. Alltagstauglichkeit: Anders als reine Supersportwagen müssen viele leistungsstarke Elektrofahrzeuge auch im Alltag funktionieren. Die Verbindung von Extremleistung mit Komfort und Alltagstauglichkeit stellt hohe Anforderungen an die Entwickler.

Die Zukunft: Noch mehr Leistung oder Vernunft?

Der Trend zu immer leistungsstärkeren Elektrofahrzeugen wird sich voraussichtlich fortsetzen. Mehrere Hersteller haben bereits neue Modelle mit über 1.000 PS angekündigt. Gleichzeitig kristallisiert sich aber auch ein Gegentrend heraus: Effizientere Elektroautos, die mit kleineren Batterien auskommen und dennoch genügend Reichweite bieten.

Die Zukunft könnte eine Diversifizierung bringen: Auf der einen Seite ultra-leistungsstarke Elektrosportwagen als Prestigeobjekte und Technologieträger, auf der anderen Seite effizienzoptimierte Elektrofahrzeuge für den Massenmarkt.

Interessant wird auch die Entwicklung bei den Energiespeichern: Festkörperbatterien versprechen höhere Energiedichten, kürzere Ladezeiten und mehr Sicherheit. Sie könnten sowohl für mehr Leistung als auch für mehr Effizienz genutzt werden.

In Österreich wird sich die Elektromobilität weiter ausbreiten. Prognosen gehen davon aus, dass bis 2030 etwa 50 Prozent aller Neuzulassungen vollelektrisch sein werden, wobei der Anteil leistungsstarker Modelle zunehmen dürfte.

Fazit: Mehr als nur PS-Protzerei

Der aktuelle Wettkampf um immer leistungsstärkere Elektrofahrzeuge mag auf den ersten Blick als reine PS-Protzerei erscheinen. Doch er erfüllt wichtige Funktionen für die Elektromobilität insgesamt:

  1. Er beweist, dass Elektroautos in jeder Hinsicht mit Verbrennern mithalten können – und sie in vielen Fällen sogar übertreffen.
  2. Die Entwicklung von Hochleistungs-Elektromotoren, leistungsfähigen Batteriesystemen und effizienten thermischen Managementsystemen kommt langfristig allen Elektrofahrzeugen zugute.
  3. Leistungsstarke Elektrofahrzeuge wecken Emotionen und helfen, die Akzeptanz der Elektromobilität zu steigern.

Die Geschichte der Elektromobilität ist also wieder an einem Wendepunkt angekommen: Nachdem Elektroautos vor über 100 Jahren von Verbrennungsmotoren verdrängt wurden, könnten sie nun – mit weit mehr Leistung und Reichweite als damals – ihre historische Revanche nehmen.

Die Antwort auf die Frage „Watt willst du mehr?“ ist klar: Mit modernen Elektrofahrzeugen bekommen wir tatsächlich mehr – mehr Leistung, mehr Beschleunigung, mehr Effizienz und letztlich auch mehr Fahrspaß, als es mit Verbrennungsmotoren je möglich war. Die Zukunft der Hochleistungsfahrzeuge ist elektrisch – und sie hat gerade erst begonnen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Welches ist aktuell das leistungsstärkste Elektroauto der Welt?

Der Rimac Nevera R ist mit 2.136 PS aus vier Elektromotoren derzeit das leistungsstärkste Serien-Elektroauto der Welt. Er beschleunigt in nur 1,8 Sekunden auf 100 km/h, erreicht 200 km/h in 4,5 Sekunden und 300 km/h in nur 8,7 Sekunden. Seine Höchstgeschwindigkeit liegt wie beim Basis-Nevera (1.914 PS) bei über 400 km/h.

Warum beschleunigen Elektroautos schneller als Verbrenner?

Elektromotoren liefern ihr maximales Drehmoment sofort und ohne Verzögerung, während Verbrennungsmotoren erst einen optimalen Drehzahlbereich erreichen müssen. Zusätzlich benötigen E-Autos kein Schaltgetriebe, wodurch keine Zugkraftunterbrechung entsteht.

Wie wirkt sich die hohe Leistung auf die Reichweite aus?

Bei sportlicher Fahrweise sinkt die Reichweite deutlich. Moderne Hochleistungs-E-Autos gleichen dies durch große Batterien aus. Der Lucid Air Grand Touring Performance beispielsweise bietet trotz 1.065 PS eine WLTP-Reichweite von bis zu 960 Kilometern.

Sind leistungsstarke Elektroautos wirklich umweltfreundlicher als Verbrenner?

Die Umweltbilanz hängt stark vom verwendeten Strom ab. Mit Ökostrom betrieben, haben sie eine deutlich bessere CO2-Bilanz als vergleichbare Verbrenner. In Österreich, wo der Strommix einen hohen Anteil erneuerbarer Energien aufweist, ist der Umweltvorteil besonders groß.

Wie lange dauert das Aufladen eines Hochleistungs-Elektroautos?

Dank moderner 800-Volt-Technologie können Fahrzeuge wie der Porsche Taycan oder Lucid Air an Schnellladesäulen in etwa 20 Minuten von 10 auf 80 Prozent geladen werden – das entspricht einer Reichweite von rund 300 Kilometern.